Hintergrund
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Die Strasse Am Klei

Die Straße „Am Klei“ wurde im Zeitraum vom August 2010 bis Juli 2011 neu ausgebaut. Der Grund für den Ausbau war die schadhafte Regenwasserkanalisation und natürlich das Anliegen der Gemeinde, das gesamte Gebiet von Südring über Windmühlenberg bis zum Jungfernstieg optisch einheitlich zu gestalten. 

Durch den vorherigen Ausbaus des Südring’s war die gestalterische Marschroute festgelegt: für die Straße „Am Klei“ wird es keinen Gehweg mehr geben, nur noch eine einheitliche Pflasterfläche von Grundstück bis Grundstück auf der Autos und Fußgänger nach dem Prinzip der „gegenseitigen Rücksichtnahme“ zurechtkommen müssen. Dem Argument „das macht man heutzutage so“ war auf die Frage, warum es keine Gehweg-Lösung mehr geben kann, nichts entgegenzusetzen.

Ich persönlich finde Gehwege gar nicht so schlecht. Nur dann herrschen klare Verhältnisse für alle Beteiligten und im Winter ist auch klar definiert, welcher Bereich zu räumen ist. Derzeit ist es im Winter so, dass ich morgens bei Schnee einen Weg auf der Straße um den parkenden Autos herum freiräume. Aber mit ein wenig Pech stehen schon ein paar Stunden später auf dem freigeräumten Weg wieder Autos drauf, super! 

In der Planung waren für die Straße 4 Grünanlagen angedacht, glücklicherweise konnte das abgewendet werden. Der Rat der Gemeinde Velpke hatte die Stimmungslage der Anwohner erkannt und sich dann gegen die Grünanlagen ausgesprochen, danke.

In einem Gebiet, wo jeder seinen Garten hat wären die auch völlig überflüssig gewesen. Aufgrund des Platzbedarfs wäre dann zudem ein Parken vor der eigenen Haustür nur noch schlecht oder sehr eingeschränkt möglich gewesen. Weiter wären wieder unnötige Folgekosten für die Pflege entstanden. Eventuell wären sie auch nur verkrautet, so wie es in Velpke viele Beispiele gibt.

Also, Straße gut, alles gut? – NEIN!
Die Qualität des Ausbaus lässt sehr zu wünschen übrig.
 

Die Mittelrinne: sie wurde nicht unfachmännisch gebaut, sondern, so wurde uns gesagt, anders gebaut als geplant. Die Stichtiefe von 1.5 cm wurde um 1cm überschritten. Weil das aber so nicht in Ordnung ist, wurde nach Beendigung der gesamten Pflasterarbeiten die komplette Rinne weggerissen und neu verlegt. Das Problem: durch die anfänglich zu groß gewählte Stichtiefe wurde die Rinne auch breiter als geplant. Nach dem Neubau der Rinne sind die seitlich begrenzenden Fugen jetzt sehr breit, schief, unregelmäßig und unansehnlich geworden.

Zur Verdeutlichung habe ich auf folgendem Bild mal ein Rennrad in die bis zu 2.5 cm breite Fuge „geparkt“:

 Auch ist zu sehen, dass sich ein sehr unregelmäßiges Fugenbild entwickelt:

Ein weiteres Problem sind die Höhen zu den angrenzenden Pflasterflächen, tlw. bis zu 3 cm und auch sehr unregelmäßig:

Wie es sein sollte sieht man auf einem Bild vom Südring:



Nachtrag 19.04.12:
Seitens der Gemeinde ist die Problematik der breiten Fugen zwischen Mittelrinne und angrenzenden Pflasterflächen erkannt, im Rahmen der Gewährleistung sollen diese Fugen im Fühjahr mit einem fugenelastischen Mörtel geschlossen werden. Im Vorfelde sollen die Absätze zwischen den Pflasterflächen und der Mittelrinne auf max. 1cm korrigiert werden. Ich würde mich gerne positiv überraschen lassen, bin aber skeptisch gegenüber dieser Maßnahme. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß eine solche Füllung über mehrere Jahre hält, von der Optik mag ich mir das sowieso lieber nicht vorstellen.


Der Straßenanschluss an den Südring konnte nicht in der üblichen Verzahnung erstellt werden, weil die Betonsteine in den Maßen soweit abweichen, dass es technisch nicht mehr möglich war. Die offiziellen Toleranztabellen lassen diese Abweichung aber zu. Das Problem an der Anschlussnaht wird wahrscheinlich erst  später auftreten. Die Steine werden sich durch die Befahrung bewegen, das Pflaster im Bereich der Naht kann sich nicht gegenseitig stützen.



Innerhalb der gesamten Baumaßnahme wurden verschieden Arten von Betonsteinen verwendet. Das ist aber laut Gemeindeauskunft nicht schlimm, innerhalb der nächsten Jahre wird sich dieser optische Mangel aufgrund von Witterungseinflüssen relativieren. (soll heißen, in 20 Jahren sieht man das eh nicht mehr).



Vor der Verlegung wurden die Steine nicht gemischt, so sind eindeutig die Verlegestreifen zu erkennen (es wurde mit Maschine gepflastert).


 

Es gibt noch weitere Mängel, doch ich denke es reicht. 

Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich hätte mir die Hofeinfahrt pflastern lassen, und diese wäre in der „Am Klei“-Qualität ausgeführt worden, dann hätte ich der Baufirma die Rechnung gekürzt oder die Baufirma hätte von vorne beginnen können. 

Bei der Gemeinde ist das nicht so einfach, die Baufirma wurde im vollen Umfang entlohnt, weil laut Kommunalgesetzes-Paragraphen und Toleranztabellen alles in einwandfreiem Zustand ist. Einmal genau hingeschaut hätte gereicht, um zu einem anderen Schluss zu kommen!

Das tut weh, wenn man bedenkt, dass die Anwohner 70% der Ausbaukosten bezahlen müssen. 

Jetzt frage ich mich aber auch noch, wie ist es überhaupt so weit gekommen? Hätte nicht die Bauüberwachung gleich zu Beginn der Arbeiten Alarm schlagen müssen, dass es so nicht geht? Gerade die fehlerhafte (ich vergaß, die von der Planung abweichende) Stichtiefe der Mittelrinne hätte gleich zu Beginn korrigiert werden müssen. Dann hätte eine gute Chance bestanden, auch die angrenzenden Pflasterflächen in guter Qualität zu fertigen. Der bauleitende Ingenieur, der dafür bezahlt worden ist, hat seine Aufgabe diesbezüglich nicht erfüllt. Es geht sogar noch so weit, dass ein abschließendes, technisches Gutachten von eben diesem bauleitenden Ingenieur erstellt worden ist, man kann sich doch nicht selbst ein Zeugnis ausstellen?!? 

Wir Anwohner vom Klei hatten die Gemeinde aufgefordert, die Rechnungssumme für die Baufirma zu kürzen, ohne Erfolg. Es gab zwar einen abschließenden Termin aller Anwohner mit den Herren der Gemeinde Velpke, aber letztendlich ohne Ergebnis. Weil der Klageweg nie zur Diskussion stand (wäre eh zum Scheitern verurteilt ) nehmen wir es jetzt zähneknirschend so hin wie es ist und ärgern uns immer wieder, wenn wir alleine durch die Straßenbeschaffenheit merken, wir sind zu Hause.

Was können Sie als Betroffene der nächsten Baumaßnahmen (Windmühlenberg, Jungfernstieg) besser machen?

1.
Wir Anwohner vom Klei waren uns sicher, dass wir nach Abschluss der Baumaßnahme eine Schlussrechnung bekommen. Das schien aber ein Missverständnis zu sein. Laut Protokoll wurde das in der Anwohnerversammlung nicht zugesagt (auch wenn wir es so vernommen haben). In einem Zeitungsartikel wurde ebenfalls geschrieben, dass die Rechnung nach Abschluss der Baumaßnahme erfolgt, allerdings kann man sich auf die Zeitung auch nicht immer verlassen, da kann schon mal was durcheinander kommen.
Fakt ist, dass unsere Überraschung groß war, als wir im September 2010 einen Vorausleistungsbescheid bekommen haben. D.h., wir mussten im Voraus eine Pauschale bezahlen, die in etwa der Schlussrechnungssumme entspricht.

Wenn Sie nicht wie die Anwohner „Am Klei“ unerwartet einen Vorausleistungsbescheid bekommen wollen, dann müssen Sie über den Rat der Gemeinde Velpke einen Antrag stellen. Die Erhebung einer Vorausleistung ist eine Kann-Bestimmung, d.h., wenn im Gemeinderat nicht dagegen entschieden wird, dann kann die Gemeinde die Vorausleistung einfordern. Die Gemeinde wird aber nicht von sich aus den Rat informieren, daher muss der Rat aktiv werden.

2.
Betrachten Sie die Ausführung der Baumaßnahme kritisch und sagen Sie sofort der Bauabteilung der Gemeinde Bescheid, wenn Sie der Meinung sind, dass die Ausführung so nicht in Ordnung ist.

3.
Wenn Sie ein wenig Einfluss auf die Ausgestaltung der Straßen nehmen wollen, dann machen Sie das mit Ihren ebenfalls betroffenen Nachbarn gemeinsam. (So sind wir unsere Grünflächen „losgeworden“). Sprechen Sie auch Leute aus dem Rat der Gemeinde Velpke an oder einen Bürgervertreter, diese werden Ihnen sicherlich weiterhelfen.

Jörn Bosse, 18.04.12

 

 

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